Wie hoch sind die Baukosten?

Die Baukosten dienen als Bezugs- bzw. Bemessungsgrundlage für das Architektenhonorar und beinhalten die Kosten für die Errichtung des Bauwerks lt. ÖNorm B 1801, inkl. Aufschließung (u.a. Baustelleneinrichtung, Strom- u. Wasserhausanschluss etc.), Rohbau, Technik (u.a. Elektro- und Haustechnik), Ausbau (u.a. Innenausbau, Fenster, Türen etc.), Einrichtung und Außenanlagen.
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     Abb.:  Die Kostengliederung, Darstellung der Preisermittlung von Bauleistungen erfolgt lt.
     ÖNorm B 1801. Diese definiert die Baukosten als jene Kosten, welche die Summe aus den
     Kostenbereichen 1-6 ergeben. / steppe architekten

Die Baukosten werden u.a. vom BKI (Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammer Stuttgart) jährlich aus Statistiken und Analysen von abgewickelten Referenzprojekten von Architekturbüros ermittelt. Diese Baukosten-Durchschnittswerte bzw. Orientierungswerte vom BKI Deutschland sind anhand eines Regionalfaktors für Österreich umzurechnen, da es einerseits andere Preisbildungen (u.a. anderer Steuersatz) als in Deutschland gibt und andererseits auch innerhalb Österreichs ein West-Ost-Gefälle existiert.

Das BKI erhebt diese Planungs- und Kostenkennwerte (Basis DIN 276) für rund 75 unterschiedliche Nutzungs- und Gebäudekategorien und unterscheidet zwischen einfachem und hohem Standard (Unterschied zw. Materialien und Oberflächenqualitäten). So zeigte sich z.B. für 2017 (1. Quartal) bei der Kategorie nicht unterkellerte Ein- und Zweifamilienhäuser eine Bandbreite von 1.530 bis 2.510 €/m² Nutzungsfläche (NUF, Gebäudefläche ohne Mauerwerk) inkl. 19% USt (Deutschland).

Diese Preisspanne bzw. Standardbreite lässt sich recht einfach mit dem Kauf eines Autos vergleichen: Treffen Sie Ihre Kaufentscheidung für ein Auto, damit es Sie von A nach B fährt und genügt es Ihnen, wenn es für Kurzstrecken ausgelegt ist, so werden Sie eher zu einem günstigen Kleinwagen greifen. Während Sie, wenn Sie mehr Wert auf Design, Prestige und Fahrvergnügen legen, dementsprechend mehr Geld ausgeben, je nachdem was Sie sich auch leisten können.

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Was kostet also der Architekt?

Das Architektenhonorar für die Planungsleistung bis zur Einreichung bei der Baubehörde liegt damit, unter Berücksichtigung aller Faktoren, zwischen 2,25% bis 4,17% der zugrunde gelegten Baukosten, abhängig von der Bauaufgabe und der Komplexität des Bauvorhabens.

Tipp
"Die Frage, was kann ich mir leisten bzw. was will ich mir leisten, sollte in einem Erstgespräch unbedingt ausführlich besprochen werden, damit der Architekt ein entsprechend realistisches Angebot erstellen kann. Die Finanzierbarkeit sollte auch im Zuge der ersten Leistungsphase Grundlagenerhebung offen angesprochen und konkretisiert werden." steppe architekten
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Autor: Petra Kickenweitz • steppe architekten
Illustration: Jacqueline Kaulferschcardamom

Erstveröffentlichung März 2021